Presse

 

Ein Artikel im Kreisboten Kaufbeuren und Ostallgäu

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Ein Artikel der Aichacher Zeitung

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Ein Artikel der Augsburger Allgemeinen / Feuilleton Regional vom 27.11.2019

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Ausstellung: Monika Schultes setzt sich in ihren Bildern mit der Bewahrung der Natur auseinander.

Eines der eindrucksvollsten Projekte, das die Künstlerin Monika Schultes 2016/2017 zur Großen Schwäbischen Kunstausstellung verwirklicht hatte, war ihre Video- und Bild-Arbeit „broken home“. In diesem Kunstprojekt ging es um ihre stete Auseinandersetzung mit Werden und Wachsen, mit Veränderung und dem endgültigen Abschiednehmen von ihrem Elternhaus, das abgerissen wurde.

Loslassen, einen Neuanfang wagen, das sind bis heute die großen Themen der Monika Schultes. Im Oktober dieses Jahres ist sie als Kunsttherapeutin am Bezirksklinikum Augsburg in den Ruhestand gegangen, doch als Künstlerin wagt sie es, sich in Malerei und Zeichnung neu und noch intensiver mit dem Leben auf dieser Erde auseinander zu setzen. Wie spannend sie das darzustellen vermag, empfinden Besucher in der mit der Augsburger Galerie Noah für das Rathaus in Gersthofen konzipierten Ausstellung „Anima- Animalis“. Monika Schultes geht es darin um die Wahrnehmung der Schöpfung, im Speziellen des Miteinanders von Mensch und Tier.

Biblische Vergleiche

Direkt und unverblümt verdeutlicht Schultes dies in dem 2019 entstandenen Gemälde „Think“ (Acryl auf Leinwand 120 x 100) mit einem Schimpansen. Darauf zeigt sie mit dem ihr eigenen großen Malgestus, worauf es ankommt: auf das Nachdenken über die vom Aussterben bedrohten Tierarten und Pflanzen sowie das Sich-Bewusstmachen, warum wir Menschen als „Krone der Schöpfung“, der Zerstörung Einhalt gebieten müssen. Exemplarisch hierfür hängt das Monika-Schultes- Porträt „Selbst mit Augsburger Huhn“. Auch dieses mit rotem Doppelkamm bekannte „Augsburger Huhn“ ist gefährdet. Ihm benachbart spannt der artengefährdete Ara auf einer fein gearbeiteten Mischtechnik „Kleiner Ara ganz GROSS“ weit seine Flügel aus, und im Wasser, dem Urelement der Erde, tummeln sich so wunderschöne, selten gewordene Fische wie der „Segelschilder-Wels“ mit seinem wie ein Gepard gemusterten Körper. Ihn lässt Monika Schultes auf der Leinwand in die Tiefe tauchen, mischt ihm – wie oft auf ihren Acrylgemälden – als Kontrast, vielleicht als Ambivalenz-Merkmal oder Aufheiterung, ein starkes Pink bei. Dieses satte Rosa besticht auch auf dem Bild „Lilium“. Der hier blühende Lilienstrauß erinnert an König Salomon aus dem Alten Testament und seinen weisen Satz „Sehet die Lilien auf dem Felde….“

Bleiben wir bei den biblischen Vergleichen und gehen ins Paradies zu der von der Schlange verführten Eva. Dieses fatale Ereignis setzte Albrecht Dürer 1507 in Szene. Monika Schultes zitiert den Meister, vertauscht jedoch die Schlange mit einer Wespe („Eva mit Wespe II“, Ölpastell auf Papier). Auch Dürers „Apollo“ inspirierte die Augsburgerin, nur hat sie zu Füßen des mit Pfeil und Bogen bewaffneten griechischen Gottes einen Pavian gesetzt. Die Frage nach dem „Warum“ erübrigt sich.

Beim Ausstellungsrundgang in Gersthofen kommt auch Rührung auf, steht man vor der gemalten Kuh „Mucca“. Für sie und alle anderen Kühe mit oder ohne Hörner wünscht man sich, dass sie frei über Wiesen und Alm laufen dürfen.

Info: Rathaus Gersthofen, geöffnet Mo.,Di., Do und Fr. 8 bis 12 Uhr, M. auch 8 bis 13 Uhr sowie Do. 13.30 bis 18 Uhr, Laufzeit bis 16. Januar.

 

Ein Artikel der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 18.09.2018

http://sz.de/1.4133525

Landkreis Starnberg, 18.09.2018

Ausstellung in Starnberg

Abriss und Aufbau
Von Ute Pröttel

Hinter den verglasten Schwingtüren der alten Schalterhalle im historischen Bahnhof läuft die Video-Installation "Broken home" von Monika Schultes. Durch das strukturierte Glas wirkt das Video wie ein verschwommenes Gemälde. Die doppelflügelige Türe bleibt allerdings nur solange geschlossen, bis der Musiker und Kabarettist Josef Brustmann die kleine Bühne des ungewöhnlichen Ausstellungsraumes freigibt. Er spielt zur 40. Vernissage der Starnberger Ausstellungsreihe "Nah-fern". Zum Thema "4 Wände - 1 Zimmer" haben die Kuratorinnen Katharina Kreye, Ulrike Prusseit und Ursula Steglich-Schaupp zwei sehr konträr arbeitende Künstler eingeladen, deren Arbeiten sich nebeneinander erstaunlich gut ergänzen. ...

Monika Schultes verarbeitete in "Broken home" den Verlust des mehr als 100 Jahre alten Elternhauses. Und thematisiert so ein sich beschleunigendes Phänomen unserer Zeit. Häuser, die über Generationen gewachsen sind, werden als nicht mehr zeitgemäß empfunden, leergeräumt und platt gemacht. Die letzten Tage des malerischen Häuschens im Grünen dokumentiert Schultes in einem Video, das Stück für Stück den Abriss begleitet.

Die Sehnsucht, Dinge der Vergangenheit zu bewahren, manifestiert sich im Rückwärtslauf der Aufnahmen. Das Video ist eine endlose Zeitschleife von Destruktion und Konstruktion. Bevor es zum Abriss kam, nutzte die 1955 geborene Künstlerin die Räume für verschiedene Kunstaktionen, die sie per Film und Fotografie dokumentierte. So brachte sie aktuelle Arbeiten in das Haus ihrer Kindheit und hängte sie in das ehemalige Schlafzimmer der Eltern oder ins Treppenhaus. Doch die großformatigen Zeichnungen passen nicht so recht in das verwinkelte Gebäude. Fast mutete es an, als wolle sie dem alten Haus eine neue Seele einhauchen. Auch die Zeichnungen und Fotografien sind Teil der Ausstellung.

Die Installation "Broken home" wird schließlich abgerundet durch zwei Kunstvideos. "Un-schuld" (11:06 Minuten) ist im ehemaligen Zimmer der Großmutter entstanden und beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Mädchens zur jungen Frau. In "Canna" (3:09 Minuten) testet die Künstlerin, was mit Großmutters bestens erhaltener Kaffeekanne passiert, wenn diese in Schräglage gelangt.

Beinahe könnte man den Eindruck gewinnen Wollers filigrane Wandarbeiten seien aus dem Material des abgerissenen Elternhauses von Schultes entstanden, doch er arbeitete in Taufkirchen/Vils, Schultes Elternhaus hingegen stand hinter Augsburg, Richtung Schwabmünchen. Die beiden Künstler kommen sich in Starnberg das erste Mal nahe.

Bis zum 7. Oktober. Geöffnet freitags von 16 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

 


Monika Schultes zeigt in der Galerie Noah mit neuen Malereien und Keramiken Witz und Sinnlichkeit.

Mehr unter:

Text: Günter Ott
7. März 2018, Augsburger Allgemeine - Feuilleton regional


2. Dezember 2017, Augsburger Allgemeine: Wo Alltägliches zur Kunst wird

Auszug aus dem Artikel vom 2. Dezember 2017

Augsburger Allgemeine - Feuilleton

Wo Alltägliches zur Kunst wird

Wenn etwas in Schieflage gerät...

Die Video-Kunst ist nicht gerade eine Domäne der Großen Schwäbischen. Und bildhafte Überhöhung ist andererseits auch nicht unbedingt die Regel bei Videos. Umso erfreulicher, dass nun „Canna“ von Monika M. Schultes (*1955) in die Schau kam, ein überraschender, surrealer Film nicht ohne Komik: Die Künstlerin liegt, die Kanne steht auf einem Tisch, und wenn sich die Künstlerin erhebt, kommt der Tisch in Schräglage und die Kanne fällt hinunter. Der Zufall aber wollte es, dass die stürzende Kanne nicht zersprang. Und dann kehrt sich das Video, die Zeit um - und die Kanne fliegt wieder auf den Tisch.

von Rüdiger Heinze und Michael Schreiner

 


29. November 2016, Landsberger Tagblatt: broken home

24. September 2015, Art Guide: Dolce far niente

14. November 2015, Augsburger Allgemeine: Die Kunst des Müßiggangs

27. Oktober 2015, Augsburger Allgemeine: nimmZwei - Die Kunst der Paarung

8. September 2013, Museumsseite Veranstaltungskalender: Von Musen und Mythen

3. Mai 2013, Schwabmünchner Allgemeine: Von Musen und Mythen

28. April 2013, Museum Schwabmünchen: Variationen von der Venus

12. Mai 2010, Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld: women - Frauenbilder